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Immer wieder erlebe ich auf Ausstellungen folgendes Bild:

Eine resolut voranschreitende, starr geradeaus blickende Dame mit weit
schwingendem, fast knöchellangem Trachtenrock führt einen bildschönen, makellosen, tapfer bei Fuß bleibenden Dackel mit vorzüglichem Gangwerk, korrekt gewinkelter Hinterhand, perfektem Bodenabstand und tadellos angesetztem Behang.

Selbige Dame ist am Schluss der Bewertung völlig konsterniert, dass ihr Traum von einem Hund unplatziert blieb, obwohl er offensichtlich der schönste Vertreter seiner Rasse im Ring war.

Was war passiert?

Der Richter kann nur das beurteilen, was er sieht, gesehen hat er den sicher sehr teuren Trachtenrock der Dame, der wahrscheinlich, damit eben alles zusammen passt, in dem gleichen saufarbenen Farbton wie der Teckel gehalten war.

Der gleiche Hund, die gleiche Dame, die allerdings mit einer hellen Hose und sportlichen, bequemen Schuhen, hätte sicher einen der ersten Plätze erreicht.

Die Kleidung des Ausstellers sollte der Rasse entsprechend zweckmäßig sein.

Einen großen Vorstehhund, wie den Deutsch Langhaar, der fast immer, egal bei welchem Wetter, im freien Gelände vorgeführt wird, werden die Besitzer wohl kaum im feinen Anzug, sondern immer in wetterfester jagdlicher Kleidung präsentieren, die in diesem Fall gleichzeitig ein Hinweis auf seine Verwendung und Eignung ist.

Wohingegen zu einem kleinen weißen Westie, durchaus ein elegantes, dunkles Kostüm, sowie ein Pumps mit flachem Absatz passt.

Auch wenn die Treffen an den Ausstellungsringen zu den wichtigsten Events der meisten Züchter zählen und es gleichwohl wichtig ist, zu sehen, wie gesehen zu werden, sollte eines nie vergessen werden:

Im Ring wird der Hund bewertet… ?

Foto: Helmut Dietz, WindhundZeitung, mit herzlichem Dank für die Veröffentlichungsgenehmigung.